Es waren – am 09. September 1950 – 12 junge Burschen, die nach einer Gesangsprobe im Gasthaus zur „Rose“ in Faulbach, den Geselligkeitsverein „Gambrinus“ gründeten. Nach der Satzung konnten nur ledige Männer Mitglied werden. Gutgesinnte verheiratete Freunde wurden als Mitglied ohne Stimmrecht geführt.
Aber die Beteilung bei geselligen und kulturellen Anlässen brachte in de Vereinsarbeit nicht die nötige Befriedigung.
Verschiedene Urlaubsfahrten nach Oberbayern und kennen lernen von Heimatabenden, bewirkten eine Veränderung der bestehenden Vereinsziele.
In der außerordentlichen Generalversammlung vom 22. Februar 1953 wurde die Vereinssatzung erweitert und die Pflege des Schuhplattelns und des Volkstanzes aufgenommen.
Die Grundbegriffe des Schuhplattelns konnte uns die Tanzschule Neuberger in eifrigen Proben vermitteln.
In kurzer Zeit konnte wir, durch die gute Unterstützung des damaligen Vorplattlers der „Oberlander“ Schweinheim – Alois Schler – verschiedene Volkstänze und Schuhplattler erlernen.
Mit der örtlichen Musikkappelle veranstalteten wir vom 13. bis 15. Juni 1953 ein Heimatfest. Bei diesem Fest konnten wir zum ersten Mal das Erlernte der heimischen Bevölkerung vorführen. Rauschender Beifall lohnte die Mühen der vergangenen Wochen und zeigte uns einen neuen Weg für die Zukunft.
Dieses Fest gab uns Ansporn und in kluger Voraussicht wurde zugleich eine Jugendgruppe gegründet, welche noch heute zu den Eckpfeilern unseres Vereins zählt.
Durch die Aufnahme in den „RHEIN-MAIN-GAU“ Sitz Frankfurt am 10. November 1953 wurden wir gleichzeitig Mitglied im Verband „Deutscher Heimat- und Volkstrachten“.
Eine gute erprießliche Vereinsarbeit mit neuen freundschaftlich gesinnten Brudervereine konnte nur mit Änderung der Satzung erreicht werden, denn auch die Aufnahmen von Dirndl war nicht mehr zu umgehen.
Feuerwehrfest
1958 – GTV Holzhacker Faulbach
Am 24. Oktober 1953 erfolgte in der ordentlichen Generalversammlung die Namensänderung auf Gebirgstrachtenverein „HOLZHACKER“ Faulbach.
Der Verein hat den Zweck:
Erhaltung der Volks- und Gebirgstracht
Pflege des Volksliedes, des Schuhplattelns und Volkstanzes
Schutz und Pflege historischer Heimatwerte
und
Erhaltung des heimatlichen Brauchtums.
Im Sinne der vorgegebenen Aufgaben und Ziele ist der Verein gemeinnützig.
Bei Festen und Veranstaltungen der folgenden Jahre gewann der Verein auch auswärts schnell Beachtung und Beliebtheit.
Mit befreundeten Brudervereinen veranstalteten wir am 02. August 1961 einen gutbesuchten hervorragenden Heimatabend. Verschiedene Spenden und der Erlös dieses Tages erbrachte uns den Grundstock für die Anschaffung einer Vereinsfahne.
Vom 09. bis 11. Juni 1962 (Pfingsten) konnten wir unter Mitwirkung vieler Bruderverein von Nah und Fern unsere Fahnenweihe begehen – ein Fest, das heute noch in guter Erinnerung ist. Die Patenschaft wurde von unserem Bruderverein „ADLER“ Mainaschaff übernommen. Als Fahnenbraut wurde Maria Hock und Sigrid Klappenberger und Gisela Fertig als Fahnenbegleiter erwählt.
1965 wurde durch die Initiative von Walter Grehn – Vereinsmusiker und Kassier – ein Glockenspiel-Trio aufgebaut. Durch dieses weitere Angebot in unserer Programmgestaltung konnten wir mit gutem Erfolg eine aktive Vereinsarbeit unter Beweis stellen und ein achtbares Ansehen für die Pflege des Brauchtums in den folgenden Jahre erzielen.
Unter einem glücklichen Stern feierten wir vom 28. bis 30. Juni 1975 unser 25 jähriges Jubiläum. Der herrliche Festzug mit farbenprächtigen Trachten von 25 Brudervereinen, unter Mitwirkung der Fischbacher Blasmusik, wird allen Freunden und Festbesuchern unvergessen bleiben.
Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre gab es auch, wir in anderen Vereinen, zwischendurch ein kleines Tief, das durch das Glockenspiel-Trio überbrückt werden konnte.
Erst die Vorbereitung zur 700 Jahrfeier in der Gemeinde, formierte sich wieder eine Tanzgruppe von 8 Paaren, durch die das tatkräftige Bemühen unseres Vorplattlers Friedl Schlenz, mit ordentlichen Proben, zu einem neuen Aufbau unseres Vereinslebens führte.
Der eingeschlagene Weg, bestätigte sich mit einem erfolgreichen Heimatabend, der am 03. September 1983 abgehalten und von verschiedenen Brudervereinen in der Programmgestaltung unterstütz wurde.
Das 35 jährige Gründungsfest, vom 02. bis 05. August 1985, brachte immerhin 24 befreundete Bruderverein und eine große Schar begeisterter Festbesucher in unsere Heimatgemeinde. Es konnten 11 Mitglieder für 25 jährige und 12 für langjährige – zum Teil seit ihrer frühesten Jugend – aktive Tätigkeit, mit Urkunden und Verdienstnadeln, geehrt werden. Am Sonntagmittag bewegte sich ein bunter Festzug durch unsere Gemeinde. Eine größere Geldspende unseres Schirmherrn Wilhelm Rademacher ermöglichte den Aufbau einer Jugendgruppe.
Viel Arbeit gab es in den folgenden Jahren an Auftritten, Heimatabenden und sonstigen Anlässen, zu bewältigen, die von Erfolg getragen, zu einem guten Vereinsleben führte.
Am 13. April 1986 übernahm der Verein, bei der Weihe der Standarte der „Königstreuen“ aus Kreuzwertheim, die Patenschaft.
Verbunden mit dem Jugendtag der ARGE Unterfranke und des Rhein-Main-Gaues, feierten wir unser 40 jähriges Bestehen, vom 20. bis 23. Juli 1990. ein großer Festzug, mit Vereinen aus dem Rhein-Main-Gau und dem Raum Gemünden, mit ihren Jugendgruppen, gab den Festbesuchern die Gewissheit, dass bei den Trachtenvereinen die Zukunft gesichert ist.
Gruppenbild
nach der Totenehrung am 21.07.90
Auf Antrag wurden die Herbst-Gauvorplattlerproben für die Jahre 1986 und 1989 unserem Verein übertragen und zur Zufriedenheit aller abgehalten.
Aufgeschlossene Mitglieder haben in guten und vor allem in schlechten Zeiten sich zu den Zielen unseres Vereins bekannt.
Seit Gründung unseres Vereins haben wir fünf Sterbefälle zu beklagen, es sind dies: das Ehepaar Rosel und Max Fertig, Klappenberger Heinrich, Weiß Wilhelm und Stahl Herbert.
Die Führung des Vereins lag von 1950 bis 1990 in den Händen von Alois Wolf. 1991 wurde Klaus Kern als 1. Vorstand gewählt.
Zur Zeit zählt der Verein 109 Erwachsene und 19 Jugendliche. Die Tanzgruppe besteht aus 8 Paaren - die Jugendgruppe aus vier Paaren.
Das Leben und Fortbestehen unseres Vereins ruht auf zwei Säulen:
auf der Lebendigkeit und der Gestaltungskraft – in Bewältigung der Ziele und
auf die Treue seiner Mitglieder.
- Treu der Tracht – Treu der Heimat – Treu dem guten alten Brauch –
Faulbach, den 04. März 1993
Alois Wolf
